Samstag, 28. Juli 2018

Die Bockweide

Männer WG

50 Kerle unter sich arrangieren sich untereinander und können relativ friedlich miteinander leben.... Kommt in diese Gruppe nur ein weibliches Wesen fängt es an kompliziert zu werden.

Genau das Problem gibt es bei den Schafen auch.....

Die Bocklämmer aus diesem Frühling kommen jetzt in ihre Sturm- und Drang-Phase...

Man muss ausloten wer der Stärkste ist und man muss den Damen imponieren und Begattungsversuche werden unternommen.....

Um wieder etwas Ruhe in die Herde zu bringen, um Rangkämpfe und natürlich auch um Inzucht und ungewünschte Deckungen zu vermeiden (ich befürchte aber dafür bin ich dieses Jahr leider ein wenig zu spät dran) kommen jetzt die "Halbstakren" auf die Bockkweide....
Die Fläche liegt außerhalb der Hör- und Blickweide der restlichen Herde....

das neue Domizil

 Dieses Jahr hat es noch einen weiteren positiven Aspekt - Die Stammweide der Tiere bietet wegen der langanhaltenden Trockenheit in diesem Jahr fast kein Futter mehr... da ist man froh, wenn man ein paar Tiere anderweitig unterbringt... und erstaunlicher Weise hat es hier noch Gras - ist zwar nicht mehr das Beste aber dafür reichlich....


das "Heu am Stil" wird auch gleich mal ausprobiert
Schon nach wenigen Stunden ist der Trennungsschmerz anscheinend überwunden und die einstigen Rivalen, die Ihre Rangordnung und Zeugungsfähigkeit unter Beweis stellen mussten sind zu einer ruhigen kleinen harmonischen Gruppe geworden....



No woman no cry.... (kei Wiiber = kei Gschrei)

 Wie einfach das Leben doch manchmal sein kann

Ganz ohne Regeln gehts natürlich auch nicht - drum hab ich mir auch einen neuen elektrischen Hütehund angeschafft, welcher dieBande zumindest in räumliche Grenzen weist...


Bildunterschrift hinzufügen
Das Teil ist für die Schlagkraft echt sehr preiswert..... das Gehäuse macht jetzt nicht grad den robustesten Eindruck aber die inneren Werte überzeugen..... Dieses Gerät wird in einigen Schafhalterforen über den gründen Klee gelobt - jetzt probier ich es einfach mal selbst... mal schauen wie es sich über die Jahre bewährt.......


Viele Grüße aus dem Wutachtal....

Euer Wutachschaf

Mittwoch, 25. Juli 2018

Der schwarze Tod......

Die Dieselpest.......

In mitten der Heuernte hat es mich voll erwischt....

oder besser gesagt meinen Großen!

anfangs war er nur etwas kurzatmig.....
Es fing eigentlich mit einem kleinem hüsteln in den oberen Drehzahlen an. Doch dann musste ich noch froh sein, dass ich es bis nach Hause geschafft hab.

Erst mal die Leitung vom Tank zur Förderpumpe kontrolliert, hier kam nur noch ein kleines Rinnsal...  und als ich dann den Vorfilter der Kraftstoffförderpumpe ausgebaut hab war mir alles klar....


Dieses schwarze schmierige Zeug sind nicht nur Verunreinigungen im Diesel und Dreck vom Tanken..... das ist die sogenannte Dieselpest.....

Sehr schlaue Köpfe haben ja vor einigen Jahren beschlossen unserem guten Dieselkraftstoff auch einen gewissen Prozentsatz Biodiesel beizumischen....

DAS SCHONT ANSCHEINEND DIE UMWELT 

OK bei sowas bin ich ja normaler Weise relativ schnell dabei... leider brachte das halt auch ein paar Probleme mit sich. Wenn Sie Dieselfahrer sind, haben sie sicher schon die komisch bräunlichen und zum Teil klebrigen Ablagerungen an den Zapfpistolen bemerkt - das sind verharzte Rückstände von diesem Biodiesel.. machen aber normalerweise in der flüssigen Form im Kraftstoff keine Probleme - sieht halt Kacke aus- das wars - kann ich sehr gut damit leben. Leider hat mein Oldi einen Stahltank, ist nicht immer randvoll gefüllt, steht zum Teil mehrere Wochen und unterliegt Temperaturschwankungen... da bildet sich schon der ein oder andere Tropfen Kondenswasser. Und hier kommt dann die sogenannte Verkettung unglücklicher Umstände zusammen: Organische Stoffe, Wärme und Wasser - so ähnlich ist glaub auch Leben auf der Erde entstanden (wenn man sich so anschaut, was alles auf unserer schönen Welt so rum läuft und wie wir teils mit unserer Umwelt umgehen kann man auch hier durchaus von einer Verkettung ungünstiger Umstände sprechen!). Jedenfalls bilden sich Bakterien, vermehren sich, kacken mir den Diesel ein und ab und zu sterben auch ein paar. Das Resultat sehen Sie auf dem beiden Bildern.

links neu - rechts der verklebte alte Filter
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ursache im Tank liegt - ich tanke immer an der selben Tankstelle und benutze immer die selben Kanister - mein Kleiner erfreut sich aber bester Gesundheit..

das ist mein Kleiner - nicht dass es da zu Missverständnissen kommt....

Naja da werd ich die nächsten Jahre halt ein etwas erhöhten Pflegeaufwand bei meinem großen Rohdiamant aufbringen müssem - diese Sauerei noch mal ganz weg zu bekommen ist bei der geringen Nutzung wie er es auf meiner kleinen Farm erfährt nur sehr schwer möglich... da werd ich halt bei jedem Hüsteln an die Filter müssen - ansonsten hat er ja fast keine Zipperlein - von wenigen incontinenten Stellen an Motor und Hydraulik mal abgesehen -
aber das darf der Gute in dem Alter auch haben.....


und einen Vorteil hat die alte Möhre


...man kommt sehr gut ran!!!

Kein Frontlader, keine Fronthydraulik, kein Zusatzrahmen und abnehmbare Seitenverkleidung haben halt auch so seine Vorteile.....

Bis bald und schöne Grüße aus dem Wutachtal.....

Sonntag, 8. Juli 2018

Ziegentraum

Hier will ich Ziege sein......

Auf einer komplett verwilderten Fläche dürfen unsere Ziegen jetzt Landschaftspflege betreiben.....
Die Fläche soll wieder ewas geöffnet werden, Disteln und Schwarzdorne zurückgedrängt und die zunehmende Verbuschung gestoppt und auch etwas rückgängig gemacht werden. Unser Naturpark Südschwarzwald ist schließlich bekannt für seine abwechslungreiche Landschaft und nicht nur für ungezügelte Wildnis.... Da kann jetzt jeder davon halten was er will, wir sind nun mal ne Kulturlandschaft, von Menschenhand geschaffen.....


Hier warten schattige Haselnuss - Heine mit herrlichem Ausblick auf das Biotop "Chrottäloch" (für alle die, welche dem alemanischen Sprachraum eher befremdlich gegenüber stehen, das bedeutet frei übersetzt in etwa "Tal der Kröten...")....


mit der elitären, jedoch nicht unumstrittenen Nachbarschaft, dem Biber.....


Ein echt idyllisches Plätzchen... leider prallen auch hier Interessen des Tier- und Umweltschutzes mit landwirtschaftlichen Interessen und sogar Punkte der Verkehrssicherheit der direkt angrenzenden B314 aufeinander...... Der Umgang mit dem Biber sollte uns Weidetierbesitzern zu denken geben: hier sieht man, was es für Folgen geben kann, wenn man eine Spezies unter absoluten Schutz stellt.
Es sollte doch einfach möglich sein, den Biber hier leben zu lassen und ihn trotzdem so weit in seine Schranken zu weisen, damit die Schäden an den angrenzenden landwrtschaftichen Grundstücken, welche immerhin in Privatbesitz sind (einfach mal kurz überdenken ob es Ihnen gefallen würde wenn ihnen der neu zugezogene Nachbar, der evtl früher mal hier gewohnt hat, ihren Garten unter Wasser setzt und in ihrem Gemüsebeet zeltet und seinen Nachwuchs groß zieht...) im Rahmen gehalten werden..... Auch sollte es doch möglich sein, die natürlichen Abläufe des Weihers soweit offen zu halten, ohne dass die angrenzde Bundeststraße unterspült wird und der Biber trotzdem noch hier leben darf und kann....

Ähnlich wird es uns einmal mit demWolf ergehen - um wieder auf unsere Weidetiere zurück zu kommen..... dieser wird sich ungehindert und unbehelligt über unsere Weideflächen, womöglich in die Dörfer oder sogar in die Städte ausbreiten. Wir sollten dringendst in der Lage sein, ihm zu zeigen, dass er hier zwar Willkommen ist, dass es aber definitiv auch für ihn Grenzen gibt, wo er einfach nix verloren hat..... Er muss seine Scheu vor uns Menschen behalten!!!! Aber ich schweife ab, zurück zu unserem neuen kleinen Ziegentraum......


schöne Lichtungen mit Gestrüpp und auch riesengroße aufgeschüttete Steinhaufen sind vorhanden



Diese wurden von den Tieren als erstes in Beschlag genommen.... mal ne richtig schöne Abwechslung zu der letzten Steillage, die zwar deutlich mehr Steil-und Hanglage geboten hat aber keinerlei Steine als Klettermöglichkeiten außer ein paar Baumstümpfen....



Die Tiere sind noch nicht mal 24h auf dem Gelände und schon kann man deutliche Verbiss-Spuren sehen... ich bin mal gespannt, wie die Fläche in ein oder zwei Monaten, bzw langfristig in zwei bis drei Jahren..... ich werde auf jeden Fall drüber berichten....


Fortsetzung folgt......

Grüße aus dem Wutachtal........